30. Juli 2012, 20.15 Uhr
Daniel KehlmannSchriftsteller und Dramatiker, Wien/Berlin
Daniel Kehlmann schrieb mit "Die Vermessung der Welt" einen Bestseller - ob man auch das Glück vermessen, gar mit Logik erfassen kann? In seinem Theaterstück "Die Geister in Princeton", aus dem Daniel Kehlmann lesen wird, erzählt der Autor und Dramatiker das Leben von Kurt Gödel, des berühmten österreichisch-amerikanischen Mathematikers und eines des bedeutendsten Logikers 20. Jahrhunderts. Auch Gödels philosophischeÜberlegungen zu den Grundlagen der Mathematik fanden große Beachtung.
Es ist aber kein Stück über Mathematik, das Daniel Kehlmann geschaffen hat, sondern über den Menschen Gödel, der mit Geistern redet und lebt, der Ängste nur zu gut kennt – und Glück? Gleichwohl basiert das Stück auf Gödels Mathematik. Denn Gödel hat im Rahmen seiner Arbeit über die Allgemeine Relativitätstheorie gezeigt, dass Zeitreisen in die Vergangenheit und Zukunft mathematisch möglich sind. Dieses Ansatzes bedient sich auch Daniel Kehlmann, der den Toten Gödel auferstehen und in sein Leben zurück reisen lässt – war es sinnvoll, war es glücklich, ja macht es glücklich, sich (Lebens-) Zusammenhänge logisch erklären zu können?
Daniel Kehlmann, der zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhielt, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie. Seine Dissertation über Kant vollendete er bislang nicht – fünf Romane, sieben Erzählungen, Essays bzw. Novellen hinderten ihn daran.