18. Juli 2011, 20 Uhr
Prof. Mojib Latif
Meteorologe, IfM-Geomar, Kiel
Dieser Vortrag ist ausgefallen.
In unserer Gesellschaft setzen Technik und Ökonomie den Takt anstelle der rhythmischen Gliederung des Werdens und Vergehens der natürlichen Kreisläufe. In dem Maße, in dem wir uns dieser selbstgemachten Ordnung unterwerfen, verlieren wir die Verbundenheit zu den natürlichen Systemen. Gaia, Mutter Erde, ist letztlich eine Fremde für uns – trotz aller Bemühungen der Wissenschaft, unseren sehr lebendigen Planeten zu verstehen. Die Folge ist, dass wir die Umwelt schädigen, sie verletzten, ja vernichten. Unsere Lebensweise des "immer mehr, immer schneller" gefährdet die Vielfalt des Lebens auf der Erde, auch unsere eigenen Lebensbedingungen. Unser Planet ist bei weitem nicht so robust, dass er unseren Raubbau, unsere Maßlosigkeit auf Dauer kompensieren kann. Der Klimawandel zeigt das eindringlich, wie der renommierte Klimaforscher Professor Mojib Latif (IFM-GEOMAR, Kiel), der in Kalifornien, Florida und Australien gearbeitet hat, ausführen wird. Der Wissenschaftler ist durch zahlreiche Veröffentlichungen und Interviews einem großen Publikum bekannt. Die Hochgeschwindigkeitsgesellschaft, die von dem Leitsatz "Zeit ist Geld" getrieben wird, lässt sich mit einem nachhaltigen, zukunftsfähigen Leben nicht vereinbaren. Können wir den natürlichen Rhythmen wieder Platz in unserem Leben, unserer Gesellschaft schaffen?
(Angela Grosse)