20. Juli 2005
Prof. Dr. Reinhard Merkel
Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie, Universität Hamburg
Moderation: Dr. Ulf Skirke
Vorsitzender Wissenschaftsforum e.V., Hamburg
"Ich glaube, dass der dort oben nicht würfelt": Mehr als einmal hat Einstein die Überzeugung von der Determiniertheit aller physischen Vorgänge der Welt zum Ausdruck gebracht. Mindestens einmal hat er sie auch auf die biologischen Grundlagen der menschlichen Willensbildung bezogen: auf die neurophysiologischen Vorgänge im Gehirn. Deren Determiniertheit, so glaubte er, schließe einen freien Willen aus. Ist das richtig? Gibt es "wirklich" diesen Vorrang der Biologie? Wie ist der Zusammenhang von Gehirn und Geist überhaupt denkbar? Und müsste die Determiniertheit des Willens nicht zur Abschaffung unseres Strafrechts führen, das doch auf den Grundbegriffen von Schuld und Vorwerfbarkeit beruht?