Christian Flierl

SOWETO REVISITED

5. Juni – 13. September 2010

Mit dem Aufstand vom 16. Juni 1976  wurde das Soweto weltweit bekannt. Eingeprägt in das kollektive Gedächtnis hat sich das Foto, das den tödlich verletzten, 13 Jahre alten Hector Pieterson in den Armen des Schülers Mbuyiswa zeigt. Mit diesem Tag wurde das Township südwestlich von Johannesburg zum Symbol für den Kampf gegen die Apartheid. Mit ihm wurde Soweto zugleich zum Symbol für Elend, Verwahrlosung und Gewalt. Ein Zerrbild.

Das Fotografie-Projekt von Christian Flierl (*1974) zeigt das eindringlich. Es eröffnet völlig neue Blicke auf die heute wohl bevölkerungsreichste Stadt im Südlichen Afrika. Fast 20 Jahre nachdem die (offizielle) Apartheid aufgehoben wurde, bahnt sich ein schwarzer Mittelstand seinen Weg in die Zukunft. Ihm kommt bei der Neugestaltung Südafrikas eine tragende Rolle zu.

Die Häuser, die Christian Flierl in Soweto entdeckte und deren vielfältige Architektur er dokumentiert, zeigen einen kreativen, mutigen und kulturell sehr unterschiedlichen Mittelstand. Lebendig wird das Leben in Soweto zudem durch die fünf Video-Interviews, die die Journalistin Judith Reker, die in Johannesburg lebt, geführt hat. Sie sind Teil der Ausstellung. (Text: Angela Grosse)



Kuratorin: Indra Wussow
Vernissage: 4. Juni 2010, 18.00 Uhr
Öffnungszeiten: 10.00 - 20.00 Uhr